Könnigsbrunner DWZ-Pokalturnier
07.12.2025
Unter den 129 Teilnehmern an den 1. Königsbrunner DWZ-Pokalturnieren
Ende November war auch Sebastian Reithmeier. Mit 2,5 Punkten aus drei
Partien gewann er seine Gruppe.
Anzugsvorteil wird meist genutzt
Wie
umkämpft die Spiele mit 90 Minuten Bedenkzeit pro Spieler waren,
verrät ein Blick in die Statistik: in Reithmeiers Gruppe endete nur
eine Partie Remis. Kurios war hier ebenfalls, dass es den Spielern
mit den weißen Figuren – mit eben einer Ausnahme – immer gelang,
ihre Partie zu gewinnen.
So etwa Reithmeier zu Beginn. Nach der Eröffnung startete er mit den weißen Steinen einen Angriff auf die gegnerische Königsstellung, während sein Gegenüber am Damenflügel Gegenspiel suchte. Davon ließ sich Reithmeier nicht beeindrucken. Im Gegenteil. Er nutzte die Lücken in der gegnerischen Stellung geschickt aus, um mit seinen Figuren einzudringen und Matt zu drohen. Kurzzeitig konnte sein Gegner dies noch abwehren, indem er die Dame für Reithmeiers Läufer gab. Doch nun war der Donauwörther auf der Siegerstraße und gewann souverän.
Schwarz erreicht ausnahmsweise ein Remis
Anschließend
hatte Reithmeier Schwarz und musste seine Verteidigungsfähigkeiten
unter Beweis stellen, denn sein Gegner hatte ein Gambit gespielt,
also in der Eröffnung einen Bauern für schnelle Entwicklung
geopfert. Mit etwas Glück und viel Umsicht überstand der SGler
allerdings die anfängliche Druckphase seines Gegenübers. Nun kam
Reithmeier immer besser in das Match, verteidigte seinen Mehrbauern
und opferte zwischenzeitlich gar einen Läufer für aktives Spiel.
Doch auch sein Gegner blieb ruhig und wehrte nun seinerseits den
Angriff ab, sodass sich beide Spieler auf ein Remis einigten.
Reithmeier
rückt mit Bauern vor und erobert Leichtfigur
In
der abschließenden Partie führte Reithmeier wieder die weißen
Figuren und demonstrierte sein positionelles Geschick: in der Regel
hat die Sicherheit des eigenen Königs für Schachspieler höchste
Priorität. Deswegen achten sie im Mittelspiel meist darauf, dass
eigene Figuren und Bauern ihn gut schützen. In Ausnahmefällen kann
dies aber ignoriert werden und die Bauern vor dem eigenen König
werden aktiv und greifen an. Da Bauern nicht zurückziehen können,
verlangt dies allerdings ein exzellentes Gefühl für die Stellung –
und das bewies Reithmeier. Er rückte mit seinen Bauern vor,
entblößte seinen König und schnürte den Monarchen und einen
Läufer seines Gegners ein. Eine strategische Meisterleistung, mit
der Reithmeier erst eine Figur und dann die Partie gewann.
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von David (07.12.2025)
